Abfüllung

In unserem Betrieb bieten wir die Abfüllung von Spirituosen
in vier verschiedenen Flaschengrößen an, beginnend mit 0,02 l Miniaturflaschen
bis hin zu 0,7 l Gradhalsflaschen. Nach der Abfüllung werden die Flaschen verschlossen
und etikettiert, bevor sie schließlich für den Verkauf bereitgestellt werden.
Darüber hinaus ermöglichen wir auf Kundenwunsch auch Sonderabfüllungen, die wir
individuell nach den spezifischen Anforderungen unserer Kunden etikettieren.

Betriebsgeschichte der Gutsbrennerei Keil

Seit 179 Jahren ist unser Betrieb auf den Verkauf von
Spirituosen spezialisiert, was durch historische Rechnungsbelege aus dem Jahr
1845 dokumentiert ist. Die Tradition der Alkoholproduktion auf dem Gelände des
Betriebs Keil reicht jedoch weit über dieses Datum hinaus. Eine Niederschrift
des Pfarrers Schönfeld aus dem Jahr 1728 belegt, dass in unserem Dorf damals
bereits 17 Brennereien existierten. In seiner Aufzählung beschreibt er die
Dorfgemeinschaft: „In seinem Pfarrdorf lebten 46 Männer, 46 Frauen, 68 Söhne,
63 Töchter, 10 Knechte und 9 Magd – insgesamt also 242 Seelen. Unter diesen
befanden sich auch zahlreiche Handwerker: 4 Schneider, 5 Leinweber, 2 Maurer, 2
Schmiede, 1 Wirt und 17 Branntweinbrenner sowie 3 Schreiner und 5 Tagelöhner.“

Die Branntweinbrenner stellten somit einen bedeutenden Teil
der Bevölkerung dar und trugen maßgeblich zur wirtschaftlichen Entwicklung des
Dorfes bei. Aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich auch der bis heute bekannte
Beiname „Branntewinns 'Hänche“ für Immichenhain. In der Chronik heißt es: „Es
muß ihm gut gegangen sein“, möglicherweise aufgrund der täglichen Ration an
Branntwein.

Der Ursprung unserer Dorfgemeinschaft lässt sich auf ein im
Jahr 1232 erwähntes Kloster zurückführen, das als heutige Domäne bekannt ist
und in dessen Gemäuern die Herstellung von Branntwein begann. Natürlich war die
Produktion des destillierten Getränks damals unter weitaus primitiveren
Bedingungen organisiert als heute; eine zweite Destillation war zu jener Zeit
noch nicht üblich.

Die Tradition der Branntweinherstellung wird auf unserem Hof
seit Jahrhunderten fortgeführt. Wir haben die Techniken kontinuierlich
verbessert und das Brennrecht, das im Jahr 1955 lediglich bei 39 hl lag, auf 340
hl erhöht. So setzen wir die lange Geschichte der Spirituosenproduktion in
Immichenhain mit Stolz fort. Die Tradition des Brennereibetriebs ist eng mit
der Landwirtschaft verbunden, da die Rohstoffe – seien es Kartoffeln, Getreide
oder andere landwirtschaftliche Produkte – aus der heimischen Erzeugung stammen
müssen. Der daraus gewonnene Branntwein wurde in der Regel als Klarer mit einem
Alkoholgehalt von 32 % in Holzfässern und in Gebinden von 30, 40 oder 50 Litern
abgefüllt. Diese Produkte finden hauptsächlich Absatz bei Landwirten und
Gastwirten.

Erst in den Jahren 1920/1930 begann die Abfüllung in
Korbflaschen, die in Größen von 5 bis 30 Litern angeboten wurden, wobei der
Hauptabsatz weiterhin an Gastwirte und Landwirte gerichtet war. Unser erstes
veredeltes Produkt war ein mit Kräuterextrakt angesetzter Bitterlikör, der ab
1946 gemixt und ab 1949 unter dem Namen "Schwälmer Hännes" vermarktet
wurde. Dieses Produkt hat sich bis heute zu unserem Markenzeichen entwickelt.
Es folgten verschiedene Likörsorten, die mittlerweile durch unsere modernen
Fruchtsaftliköre, wie das "Schwälmer Rotkäppchen", ersetzt wurden.

Als besonderen Klaren bieten wir den "Schwälmer
Alt" an, einen milden Branntwein mit einem Alkoholgehalt von 38 %. Heute
umfasst unser Sortiment insgesamt zehn verschiedene Produkte. Im Jahr 1981
haben wir begonnen, um den Marktbedürfnissen gerecht zu werden,
Miniaturflaschen (20 ml) abzufüllen. Auf besonderen Wunsch unserer Kunden
liefern wir Miniaturflaschen auch mit individuellen Etiketten, beispielsweise
für Firmen oder besondere Anlässe.

Unser Spirituosengeschäft wird seit jeher als gewerblicher
Nebenbetrieb zur Landwirtschaft auf dem Hof Keil geführt und ist ein typisches
Familienunternehmen. Die Herstellung und der Vertrieb von Spirituosen werden
von Generation zu Generation weitergegeben. Trotz des tragischen Verlusts
unseres Hoferben Heinrich Keil im Zweiten Weltkrieg setzen wir diese Tradition
fort. Unsere Produkte erfreuen sich nach wie vor großer Beliebtheit und werden
nicht nur von Feinschmeckern geschätzt, sondern auch gerne von Feriengästen
erworben.